Projekt OptA


Optimierung Alt-Infrastruktur

Bei Lufthansa Systems war ich für das Projekt OptA (Optimierung Alt-Infrastruktur) verantwortlich, wobei die Aufgabe ursprünglich als die Optimierung und Modernisierung des von Lufthansa Systems für den Lufthansa-Konzern und andere Fluggesellschaften betriebenen weltweiten Datennetzwerkes und die Umstellung auf moderne Netzwerktechniken definiert war. Tatsächlich ging es dabei im wesentlichen darum, die etwa zweieinhalbtausend Leitungen, die von Lufthansa Systems bei der SITA gemietet wurden und welche aus der ganzen Welt kommend im Rechenzentrum von Lufthansa Systems in Kelsterbach anlandeten, zu identifizieren, Kunden zuzuordnen sowie verzichtbare und nicht zuordenbare Leitungen geordnet abzuschalten.

Lufthansa Systems betreibt in Kelsterbach eines der weltgrößten Rechenzentren mit Unisys- und IBM-Host-Rechnern für die Abwicklung des gesamten Flugbetriebes der Lufthansa und anderer Fluggesellschaften, und auf jedem Flughafen dieser Welt, welcher von Lufthansa angeflogen wird, muß für die Passagier- und Flugzeug-Abfertigung eine Datenverbindung zu diesem Rechenzentrum bestehen. Die Probleme lagen dabei im wesentlichen darin, daß die Leitungen teilweise noch aus der Zeit vor der Aufteilung der Lufthansa in die verschiedenen Konzerngesellschaften stammten, daß nicht oder nur unzureichend dokumentiert war, wer die Leitungen wirklich nutzte, und daß eine (auch nur testweise) fälschliche Abschaltung einer notwendigen Leitung erhebliche finanzielle Folgen haben kann, wenn beispielsweise ein Flieger in Timbuktu aufgrund einer fehlenden Datenverbindung nicht abgefertigt werden kann und einige hundert Passagiere deshalb stehenbleiben. Und nicht zuletzt basierten diese Leitungen größtenteils auf geradezu vorsinntflutlicher Technik, da es sich in vielen Fällen um dedizierte Terminal-Host-Verbindungen handelte. Als "modern" wurde es dabei bereits angesehen, wenn die Host-Anbindung über irgendwelche IP-fähigen Netzwerkleitungen abgewickelt wurde.

Die Erfolge während meiner Zeit als "Projektleiter OptA", die im September 2000 begann, lagen in einer Kündigung von etwa fünfhundert Alt-Leitungen, in einer Reduzierung der nicht-fakturierbaren Leitungen (also der nicht zuordenbaren Leitungen, für die keine Rechnung gestellt werden konnte) von zunächst etwa 70 auf weniger als ein halbes Dutzend Leitungen und in einer nominellen Einsparung von gut 1,5 Mio USD an Leitungskosten allein für das Jahr 2000. Nichtsdestotrotz befriedigte mich die rein administrative Projektleitungstätigkeit ohne jegliche technisch-wissenschaftliche Herausforderung nicht, so daß ich diese Anstellung noch während der Probezeit nach etwa einem halben Jahr beendete.


Jürgen Röthig; jr@jroethig.de; letzte Änderung: 6. Mai 2001