Hobby Motorrad - Schrauben und Fahren


Vor einiger Zeit stellte ich fest, daß vier Räder für eine Person im Straßenverkehr eigentlich zuviel sind und Fahrzeuge mit nur zwei Rädern denselben Zweck (bei gleichzeitig mehr Fahrspaß) erfüllen.

YAMAHA, die Marke mit den drei Stimmgabeln

Für den täglichen Einsatz nutze ich eine YAMAHA XV 535 Virago, deren Kauf im Frühjahr 1993, fast neun Jahre nach dem Erwerb des Führerscheins, den Beginn meiner aktiven Motorradlaufbahn markierte.

Mopped

Motorradrennen fahre ich bis heute keine, auch wenn es gewisse Hinweise gibt, durch welche dieser Eindruck entstehen könnte.

Motorrad-Veteran

Stattdessen interessiere ich mich für die meist etwas langsameren, dafür aber umso charaktervolleren Motorrad-Veteranen.

Heinkel

Im Sommer 1994 war ich für kurze Zeit Besitzer eines Motorrollers Heinkel Tourist Modell 103 A-2 (Bj. 1962) der Firma Ernst Heinkel A.G. aus Stuttgart-Zuffenhausen, weshalb ich Mitglied im Heinkel-Club Deutschland bin. Ich habe den Roller damals nach kurzer Zeit an Thomas Stingl weiterverkauft, der ihn seither zusammen mit anderen luftgekühlten zwei- und vierrädrigen Veteranen (Corvair, NSU Prinz) pflegt und fährt.

Triumph

Meine Triumph BDG 125, welche 1951 bei den Triumph Werken Nürnberg (TWN) gebaut wurde, nutze ich gerne für kleinere Ausfahrten durch meine heimatlichen schwäbischen Gefilde, wenn ich nicht gerade an ihr herumschraube. Technisch besonders interessant daran ist das Antriebsaggregat, ein Einzylinder-Doppelkolben-Zweitaktmotor mit 123cc Hubraum. Außerdem ist dieses Motorrad genau das richtige für mich, denn wie treffend war damals der Titel einer Werbebroschüre formuliert, in der über die Erfolge von Triumph im Motorsport berichtet wurde: Von Männern und Maschinen.

NSU

Meine Heimatstadt Neckarsulm war Sitz der legendären Firma NSU. Als eine der ersten Firmen in Deutschland produzierte sie bereits 1901 ein Motorrad in großen Stückzahlen. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts erlebte NSU als weltgrößte Motorradfabrik seine Blütezeit (The Rise and Fall of the NSU Empire). Ende der 50er-Jahre wurde der Bau motorisierter Zweiräder wegen der allgemeinen Flaute des Motorradmarktes jedoch immer weiter reduziert und Anfang der 60er-Jahre schließlich ganz aufgegeben. NSU konzentrierte sich fortan auf den Automobilbau. Doch schon kurze Zeit später, im Jahre 1969, verlor NSU seine Eigenständigkeit. Heute gehört das Werk zum VW/Audi-Konzern (Volkswagen AG, AUDI AG, Volkswagen of America, Audi World Site, Audi History). Bekannte Fahrzeuge von NSU waren unter anderem das Motorrad Max, das Motorfahrrad Quick, das Volksmoped Quickly, der Motorroller Prima, der Kleinwagen Prinz und das zukunftsweisende Automobil Ro 80 mit einem Wankel-Kreiskolben-Motor (Wankel Rotary Combustion Engines (RCE) and Vehicles: NSU - First Manufacturer of Wankel Rotary Engines, Deutsche NSU Wankel Spider Seite, NSU Prinz und Wankel Homepage, NSU und Wankelseite). Die letzte NSU-Eigenentwicklung war das Mittelklasse-Automobil K 70, das dann allerdings bereits als VW K 70 gebaut und verkauft wurde (K 70 Info von Scot J. Kleinman). Von ihrer Faszination hat die Marke NSU zumindest in Liebhaberkreisen nichts eingebüßt. Ich selbst habe ein Quickly S (Bj. 1959) sowie seit kurzem auch eine 125 ZDB (Bj. 1950) in der Garage stehen und hoffe, daß sich zu diesen noch irgendwann eine Max gesellen wird. Denn wie meinte schon damals in den 50er-Jahren der kreative NSU-Werbetexter Arthur Westrup: Mit Motorrad meint man Max!


Jürgen Röthig; jr@jroethig.de; letzte Änderung: 2. Februar 2002